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								 Liebe 
								Buchhändlerinnen und Buchhändler,  liebe 
								Freundinnen und Freunde! 
								ich freue mich, Ihnen 
								hier meine Neuerscheinungen für das zweite 
								Halbjahr vorzulegen und Ihnen über die 
								verschiedenen Museumsausstellungen, die unseren 
								Künstlerinnen und Künstlern in der näheren 
								Zukunft zuteilwerden, zu berichten. Sie wissen 
								ja, ich habe in diesem Jahr meinen 80. 
								Geburtstag und im vorigen Jahr mein 50. 
								Verlagsjubiläum gefeiert. Es mag Sie daher nicht 
								verwundern, dass auch ein Teil meiner Autoren 
								nun große Geburtstage feiert: 
								Anselm Kiefer (8. 
								März), Rainer Werner Fassbinder (31. Mai) und 
								Wim Wenders (14. August) werden dieser Tage 80 
								Jahre alt, Anton Corbijn feiert seinen 70. 
								Geburtstag am 20. Mai. Große Ausstellungen und 
								Film-Retrospektiven begleiten diese 
								Feierlichkeiten. Wir versammeln die 
								Ausstellungen auf einer speziell für Sie 
								eingerichteten Seite des Katalogs (S. 48/49). Zu 
								erwähnen ist auch der 50. Todestag des 
								Photographen Herbert List am 4. April. Und am 8. 
								Mai gedenkt die Welt des Endes des Zweiten 
								Weltkriegs in Europa, in Asien am 2. September. 
								 
								Unabhängig von diesen 
								Ereignissen gibt es Ausstellungen, die für sich 
								genommen erwähnenswert sind, wie etwa die 
								Ausstellung Surrealismus und deutsche 
								Romantik in der Hamburger Kunsthalle, die 
								Henri Cartier-Bresson-Ausstellung Watch, 
								Watch, Watch im Fotoarsenal Wien und die 
								große Gabriele Münter-Ausstellung In Deep 
								Waters im Guggenheim Museum in New York von 
								November 2025 bis April 2026. 
								Einige der 
								bedeutendsten Ausstellungen des Jahres werden 
								von Schirmer/Mosel-Publikationen begleitet. An 
								erster Stelle ist hier Fünf Freunde zu 
								nennen, die soeben im Museum Brandhorst in 
								München eröffnet wurde und anschließend ins 
								Museum Ludwig in Köln weiterreist. Sie behandelt 
								das Werk von fünf außergewöhnlichen 
								amerikanischen Künstlern aus der zweiten Hälfte 
								des 20. Jahrhunderts, die gemeinsam der 
								amerikanischen Gegenwartskunst zur Weltgeltung 
								verholfen haben. Angeleitet von John Cage, dem 
								großen zeitgenössischen Komponisten, und dessen 
								Lebensgefährten, dem Choreographen und Tänzer 
								Merce Cunningham, haben die miteinander 
								befreundeten Maler und Bildhauer Robert 
								Rauschenberg, Jasper Johns und Cy Twombly 
								ebenfalls Weltkarriere gemacht. Unsere 
								Buchpublikationen, die sowohl in einer deutschen 
								wie einer englischsprachigen Ausgabe erscheinen, 
								stellen die Werke dieser fünf Künstler vor und 
								analysieren ihre Zusammenarbeit, die einerseits 
								von gemeinsamen ästhetischen Interessen und 
								andererseits von der Freundschaft der Männer 
								geprägt ist. Dem Komponisten John Cage, der die 
								Musik um die Dimension der Performancekunst 
								erweitert und die Zufallskomponente in seinem 
								Kunstschaffen besonders betont hat, kommt in 
								diesem Zirkel ein gewichtiger Einfluss zu. 
								Seiner Zusammenarbeit mit dem Kölner Karlheinz 
								Stockhausen widmen wir aus diesem Anlass ein 
								eigenes Buch in unserer Reihe „Ein Bild und 
								seine Geschichte“. Es erzählt von einem Photo, 
								das die beiden so unterschiedlichen Schöngeister 
								während der Eröffnung des Kulturprogramms zu den 
								Münchner Olympischen Spielen 1972 zeigt. Eine 
								weitere Neuerscheinung der Reihe ist einem Photo 
								gewidmet, das den Philosophen Jürgen Habermas 
								debattierend im Kreise seiner Studenten zeigt, 
								eine dritte dem berühmten Thinker von 
								Jeff Wall. 
								Zwei Sonderausgaben 
								der Photographien von Gabriele Münter, Münters 
								schönste Bilder von ihrer Amerika-Reise in den 
								Jahren 1899/1900 und die schönsten Bilder aus 
								ihrer Schaffensperiode mit Kandinsky, legen wir 
								zur großen Guggenheim-Ausstellung in preiswerten 
								Ausgaben vor. 
								Bleiben wir bei den 
								Frauen und bei Amerika: Eine Monographie mit den 
								Marilyn Monroe-Bildern des Photographen Sam 
								Shaw, einem engen Vertrauten und Freund der 
								Künstlerin, ist ein weiterer Höhepunkt unseres 
								Programms. Das Buch wird alle entzücken, die für 
								Marilyn eine tiefe Freundschaft empfinden. Es 
								enthält viele Kostbarkeiten, die lange verborgen 
								waren. Mit den unveröffentlichten Briefen und 
								Sam Shaws Bildern ist Dear Marilyn eine 
								wirkliche Entdeckung.  
								Ein weiterer 
								Höhepunkt der bildenden Kunst ist eine Serie von 
								Scherenschnitten, die Henri Matisse unter dem 
								schönen Titel Jazz im Jahr 1947 
								angefertigt hat. Zunächst in Buchform 
								veröffentlicht, zählt diese Folge zu den 
								berühmtesten Kunstwerken des 20. Jahrhunderts. 
								Der Band erscheint, herausgegeben von Cathrin 
								Klingsöhr-Leroy, erstmals mit allen vom Künstler 
								geschriebenen Texten bei uns in einer deutschen 
								Ausgabe. Besonders farbenfroh sind auch die 
								Photos von alltäglichen Plastikflaschen, die 
								Claus Goedicke angefertigt hat, ein Kölner 
								Künstler, der bei Bernd Becher an der Akademie 
								in Düsseldorf das Photographenund 
								Künstlerhandwerk gelernt hat. Mit Liebe und 
								einem humorvollen Augenzwinkern hält Goedicke 
								diese kleinen Kunstwerke, allesamt 
								Design-Highlights der Verpackungsindustrie, für 
								uns fest. Bernhard Maaz, der ehemalige 
								Generaldirektor der Bayerischen 
								Staatsgemäldesammlungen, stellt in der Reihe 
								unserer Städtebilder in frühen Photographien den 
								Photographen Günter Beyer und die Stadt
								Braunschweig vor.  
								Zwei Großmeister aus 
								Düsseldorf, die durch Ausstellungen in der SK 
								Stiftung in Köln in diesem Herbst geehrt werden, 
								stellen wir mit Begleitpublikationen vor: 
								Bernd und Hilla Becher. Geschichte einer Methode
								ist eine Monographie über die beiden 
								Photographen, die ihr Lebenswerk der 
								dokumentarischen Photographie von 
								Industriegebäuden und deren Vergleichbarkeit 
								gewidmet haben. Kurz gesagt haben sie die 
								Typologie als photographisches Genre erfunden. 
								Gerhard Richter, 
								der in Dresden geborene und in Köln lebende 
								Malerfürst, wird für sein Lebenswerk in einer 
								großen Retrospektive in Paris im Espace Louis 
								Vuitton geehrt. Das Buch dazu erscheint in 
								seiner deutschen Ausgabe bei Schirmer/Mosel. 
								Dies und vieles andere mehr finden Sie in 
								unserem neuen Verlagsprogramm. Es gibt also viel 
								zu tun, zu feiern und zu würdigen. Packen wir’s 
								an! Und vor allen Dingen vergessen Sie unsere 
								drei Neuerscheinungen nicht, die wir gerade 
								ausgeliefert haben: 
								Den Band über das 
								zerstörte München von Herbert List, den 
								Aquarell-Band von Anselm Kiefer mit 
								Texten von Peter-Klaus Schuster und Heiner 
								Bastian und den kleinen Band über das große 
								Portraitphoto, das Thomas Struth vom 
								britischen Königspaar Elizabeth II und Prinz 
								Philip zu glücklichen Zeiten aufgenommen 
								hat. 
								Ich wünsche Ihnen 
								viel Erfolg mit unseren vielfältigen 
								Neuerscheinungen in den schwierigen vor uns 
								liegenden Monaten. Danke für Ihren Einsatz und 
								Ihr Interesse. Lassen Sie sich nicht 
								unterkriegen!  
								Lothar Schirmer München, im 
								Mai 2025 
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